Bilder FW Kammerstein 2021

10.01.2022
Unser 3. Bürgermeister schreibt

Wir sind doch nur eine kleine Gemeinde mit gut 3000 Einwohnern. Wie kann es dann sein, dass jedes unserer 16 Dörfer doch seinen eigenen Charakter hat?

Meiner Meinung nach liegt es an den unterschiedlichen Menschen und deren Geschichten, die jedes Dorf für sich prägen.
Genauso unterschiedlich wie diese Menschen sind auch die Anforderungen und die Wünsche der Bürger:innen an ihre Gemeinde. Diese reichen von kleinen Aufgaben für den Bauhof bis hin zur Neuentwicklung von Satzungen. Wichtig ist bei dieser Vielfältigkeit die Gewichtung, damit die begrenzten Ressourcen der Gemeinde sinnvoll eingesetzt werden. Den richtigen und für die Mehrheit tragfähigen Weg zur Bewältigung unserer Auf- gaben findet man als Gemeindeverwaltung aber erst, wenn man die Menschen kennt und offen für ihre Sichtweisen ist.

Die Frage, die sich mir jetzt stellt, ist: Wie habe ich im vergangenen Jahr den Weg der Gemeinde beeinflusst?

Viele kleinere Themen wurden bereits ohne eine breite Wahrnehmung bearbeitet. Zwei Wochen Bürgermeistervertretung bleiben da mehr im Gedächtnis.

Wie bereits im vergangenen Jahr durfte ich neben meinem normalen Beruf verschiedene Aufgaben für die Gemeinde erledigen. Für mich als Elektrotechniker sind die gewonnenen Einblicke in die Verwaltung sehr hilfreich, um die Arbeit im Rathaus besser zu verstehen. Und obwohl ich schon vieles vom letzten Jahr kannte, ergeben sich immer neue Themen, mit denen man sich beschäftigen muss, um das Tagesgeschäft der Gemeinde am Laufen zu halten.

Aber auch die repräsentativen Termine sind ein wichtiger Bestandteil der Vertretungszeit. In diesem Jahr hatte ich neben Geburtstags- besuchen und zwei Dienstjubiläen das Glück, bei der Einführung des neuen Kreisbrandrats 

im Landkreis Roth die Gemeinde zu vertreten. Für mich als aktiven Feuerwehrmann natürlich ein herausragender Termin.
Gerne bin ich auch der Einladung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann zur Verleihung der kommunalen Verdienstmedaille an unseren Altbürgermeister Walter Schnell gefolgt. Hier als 3. Bürgermeister mit dabei zu sein, war eine große Ehre.
In diesen Momenten wird mir richtig bewusst, dass ich hier nicht als Privatperson stehe, sondern als Repräsentant für über 3000 Bürger:innen der Gemeinde und dies nehme ich als Vertrauensvorschuss sehr ernst.

Es wäre vermessen, wenn ich sagen würde, ich kenne alle Bürger persönlich.
Aber ich habe mir heuer die Zeit genommen, bei den Bürgerversammlungen und den Dorfspaziergängen viele unserer Bürger:in- nen in ihren Dörfern zu treffen und ihre Gedanken und Sichtweisen anzuhören. Dadurch kenne ich jetzt nicht jeden persönlich, aber ich habe als gebürtiger Drauracher wieder viel Neues von unseren anderen 15 Ortsteilen erfahren und gelernt.

Für mich als Gemeinderat gehört es dazu, nicht nur im eigenen Dorf die neuralgischen Punkte und Stellen zu kennen, sondern im ganzen Gemeindegebiet. Denn die Gemeindepolitik darf nicht am eigenen Ortsschild enden, eigentlich nicht einmal an der Gemeindegrenze.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir von meinen Kolleg:innen im Gemeinderat mehr gegenseitiges Vertrauen untereinander, aber auch Vertrauen in die Verwaltung. Alle in unserem Gremium möchten die Gemeinde in die richtige Bahn lenken, dafür muss der ein oder andere vielleicht auch persönliche Hürden umfahren und offen für die Sichtweisen anderer sein.

Nur durch ein vertrauensvolles Miteinander kommen wir durch eine für die Gemeinde, und auf Grund der äußeren Umstände auch für die Gesellschaft an sich, herausfordernde und spannende Zeit.

 

Ihr

Christian Böhm

Stellvertretender Vositzender & 3. Bürgermeister